Markus Schröppel Fachbegriffe: Buchbinden

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A

Abbinden: Trocknen und Aushärten von Klebstoffen und Leimen, bis die gewünschte Endfestigkeit erreicht ist. Bezeichnet auch das Umwickeln der Kapitale von Ledereinbänden mit einem Heftfaden, um diese formen zu können.

Abpressen: Das Abpressen durch mechanische Einwirkung von Hand oder zumeist mit Maschinen verfestigt den Buchrücken und bringt ihn in seine endgültige Form. Außerdem wird dadurch eine übermäßige starke Rückensteigung durch die Heftung verhindert, da die übereinander liegenden Heftfäden verflacht werden. Die durch das Abpressen entstehende Stufe am Rücken wird Abpressfalz genannt und erleichtert das Aufschlagen der Deckel.

Aluminiumschnitt: Bei einem Aluminiumschnitt handelt es sich um eine Verzierung der Schnittflächen am Buchblock. Dabei wird auf dem Buchschnitt Blattmetall aus Aluminium aufgebracht. Der Aluminiumschnitt ähnelt dem Silberschnitt. Beide sind allerdings sehr selten geworden und werden kaum noch angewendet.

Anpappen: Letzter Schritt der industriellen Buchbindung, bei dem die Buchdecke mit den Vorsätzen verklebt und abschließend angepresst wird. Dadurch werden Buchblock und Buchdecke fest miteinander verbunden.

Anreiben: Herausstreichen von Luftblasen, die sich z.B. beim Aufkleben des Einbandmaterials gebildet haben.

Ansetzfalz: Schmaler Papier- oder Gewebestreifen, der mit dem vorderen und hinteren Vorsatz verbunden wird. Dadurch kann die noch nicht bezogene Buchdecke mit dem Buchblock verbunden werden. Danach wird die Buchdecke mit einem kräftigen Papier überzogen.

Arabeske: Ornamente aus ineinander verschlungenen Blattranken, die ursprünglich aus der islamischen Kunst stammen. Besondere Bedeutung hatten Arasbesken in der Buchmalerei, aber auch bei Stuck oder in Stoffmustern.

Aufkaschieren: Entspricht dem Aufkleben. Aufkaschiert werden z.B. Folien, um die Buchdecke zu schützen.

Ausgleichsfalz: Schmaler Papierstreifen, der nötig ist, wenn in ein Druckerzeugnis Bilder, Karten oder Pläne miteingebunden werden sollen.




B

Badische Aktenheftung: Die Badische Aktenheftung ist ein altes Verfahren zum Binden und Archivieren von umfangreichen Akten ohne die Verwendung von Aktenordnern. Es wird seit langem von der badischen Verwaltung angewendet, heute vor allem bei Staatsanwaltschaften und Gerichten im Bezirk des Oberlandesgerichts Karlsruhe. Bei dem Verfahren, das nur geringe Materialkosten hat, werden die einzelnen Seiten links oben gelocht. Dabei wird ein Speziallocher eingesetzt, da die Löcher kleiner sind als gewöhnlich und ihr Abstand geringer. Die Aktenseiten werden zwischen gelochte Kartondeckel gelegt und mit einer Aktenschnur verbunden, die auf der Rückseite des Aktendeckels zum so genannten Badischen Aktenknoten gebunden wird. Wenn weitere Seiten hinzugefügt werden sollen, muss der Knoten geöffnet werden. Zum Bearbeiten der Akte wird der Knoten noch nicht festgezogen, damit die Seiten nach hinten umgeschlagen werden können. Erst für die Archivierung wird die Akte eng zusammengebunden.

Bandheftung: Die Bandheftung ist eine historische Bindetechnik, bei der der auf Bänder geheftet wird. Dieses Verfahren ist sehr haltbar, allerdings zeichnet sie sich stark am Buchrücken ab.

Bauchbinde: Auch Bauchschleife oder Banderole genannt. Papierstreifen, der um das Buch oder die Zeitschrift gelegt wird und durch Bedruckung als Werbeträger genutzt werden kann.

Beihefter: Werbeträger, der fest in ein Druckerzeugnis, meistens eine Zeitschrift, eingefügt ist. Wird bereits bei der Zeitschriftenherstellung eingeklammert oder eingebunden und kann so, im Gegensatz zu einer Beilage, nicht verloren gehen. Beihefter gibt es auch bei Notizbüchern. Sie werden z.B. zu Werbe- und Imagezwecken in den Buchblock eingearbeitet.

Beilage: Zwei- oder mehrseitiges Druckerzeugnis, das im Gegensatz zum Beihefter lose in eine Zeitung, Zeitschrift, etc. eingelegt wird. Dabei handelt es sich meistens um Werbemittel wie Prospekte, Antwortkarten etc.

Beschneiden: Abschneiden der Papierränder, um das gewünschte Format zu erzielen. Dabei wird der Buchblock oben, vorne und unten beschnitten (Dreiseitenbeschnitt).

Beschweren: Beim Beschweren handelt es sich um ein Pressen mit weniger Druck.

Beziehen: Aufkleben des Bezugmaterials auf die Buchdecken, z.B. Einbandgewebe oder Papier.

Bezugsmaterial: Umhüllt die Buchdeckel und den Buchrücken. Zu den Bezugsmaterialien gehören Leder, textile Einbandgewebe, Papiere oder Kunststoffe wie Kunstleder. Bezugsmaterialien können eine schützende Funktion haben und nach ästhetischen Gesichtspunkten gewählt werden. Zudem können Einbandgewebe durch Veredelungstechniken wie Prägungen, Drucklacke oder Stanzungen aufgewertet werden.

Bibeldruckpapier: Bezeichnung für sehr dünnes, aber nicht durchscheinendes Papier mit einem Gewicht von 20?40 g/m2, das in erster Linie für den Druck umfangreicher Werke wie Bibeln, Wörterbücher oder Klassiker eingesetzt wird. Ein schönes Beispiel für eine Werbepublikation auf Bibeldruckpapier ist der Zweitausendeins Katalog.

Bibliotheksleinen: Ein farbig imprägniertes, sehr strapazierfähiges und hochwertiges Bucheinbandgewebe mit leichtem Glanz, das abwaschbar ist. Eines der gängigsten Einbandgewebe, erhältlich in zahlreichen Farben und Strukturen.

Biernägel: Halbkugelförmige Metallbeschläge auf den Außendeckeln von Büchern, die häufig auf schmutzigen oder nassen Oberflächen liegen. Wurden in erster Linie auf den Kommersbüchern, also den Liederbüchern von Corpsstudenten angebracht, daher der Name Biernagel. Bei Notizbüchern ist uns diese Variante bisher noch nicht aufgefallen, wäre aber sicher mal eine nette Idee.

Bindeverfahren: Techniken der Buchbinderei, mit denen die einzelnen Blätter oder Falzbogen eines Druckerzeugnisses zusammengefügt werden, z.B. Klebe-, Draht- oder Fadenbinden oder auch Wire-O- oder Spiralbindung. Mit den verschiedenen Bindeverfahren lassen sich unterschiedliche funktionelle und ästhetische Effekte erzielen.

Blinddruck: Unter Blinddruck oder auch Blindpressung oder Blindprägung versteht man das Einprägen von Mustern, Motiven oder Schriften auf Buchbezugsstoffen, z.B. Leder oder PU-Materialien ohne Farbe oder Gold. Der Bilddruck ist das älteste Verfahren zur Verzierung von Bucheinbänden und wurde schon in der Spätantike von koptischen Mönchen eingesetzt. Beim Blinddruck setzt der Buchbinder ein Werkzeug ein, das auf 80 bis 90 °C erhitzt wurde. Mehr Hitze würde das Material verbrennen. Gedruckt wird in das angefeuchtete Leder bzw. in das Buchbezugsmaterial, das sich an den gepressten Stellen dunkel verfärbt.

Blindmuster: Probestück eines Druckerzeugnisses zur Voransicht, bei dem Format, Umfang, Papierqualität, Einbandmaterial und Bindung in der vorgesehenen Ausfertigung demonstriert werden. Die Seiten sind unbedruckt.

Blindprägung: Auch Blinddruck genannt. Klassiker der Buchveredelung. Kommt ohne Farben aus und funktioniert vor allem auf Leder. Mit gravierten Messingstempeln, die leicht erhitzt werden, wird das jeweilige Muster so lange eingeprägt, bis der gewünschte dunklere Farbton entstanden ist. Besonders ausdrucksstark sind vollflächige Bildprägungen, wenn das Motiv komplett über die Vorder-, Rückenseite und Buchrücken läuft.

Blockbuch: Ein Blockbuch ist ein mit Holzschnitten illustriertes Buch, bei dem das Bild oder Bild und Text aus einem Block geschnitten sind. Das Blockbuch hat seine Heimat in China. Häufig wurden nur die Bilder auf Holzstöcken gedruckte und die Texte von Hand nachgetragen. Ein Blockbuch besteht aus Doppelblättern, die am Vorderschnitt geschlossen sind. Das offene Ende der Blätter ist dem Rücken zugekehrt und wird durch eine quer durch den Block gezogene Seidenschnur gebunden. Um den weichen, leichten Buchblock liegt eine ebensolche Decke. Seine Entstehung kann auf das 8. Jahrhundert datiert werden. Europäische Blockbücher kamen um ca. 1430 in Deutschland und den Niederlanden auf und unterscheiden sich etwas von den asiatischen. Aber auch sie bestehen aus zum Teil eingedrucktem und überwiegend handschriftlich ergänztem Text. Da der Druck auf der Rückseite durchscheint, sind die einzelnen Blätter nur einseitig bedruckt und die weißen Seiten zusammengeklebt. Heute sind 33 Werke, meist religiöse Erbauungsliteratur, in über 100 verschiedenen Ausgaben bekannt.

Blockheftung: Bei der Blockheftung oder Seitstichheftung werden die Druckbogen durch durchgehende Drahtklammern miteinander verbunden. Dieses Prinzip einer Querverbindung wird bei Broschuren angewendet und ist vergleichbar mit dem eines Bürotackers. Der Nachteil liegt im schwereren Aufschlagen der Bücher.

Blockklebebindung: Die Blockklebebindung gehört neben der Fächerklebebindung zu den so genannten Klebebindungen. Bei diesem Verfahren wird der gesamte Buchblock mit dem Rücken verklebt. Die Blockklebebindung ist das übliche Bindeverfahren in der industriellen Broschuren- und Buchherstellung.

Bogensignatur: Auch Bogennorm. Kleine Ziffern bzw. Buchstabenkombinationen auf der ersten und dritten Seite jedes Druckbogens. Sie dienen dem Buchbinder zur Einhaltung der richtigen Reihenfolge der Druckbogen und stehen in sehr kleinem Schriftgrad unterhalb des Satzspiegels im Beschnitt.

Broschur: Ein- oder mehrlagiges Druckerzeugnis, bei dem der Umschlag direkt mit dem Block am Rücken verklebt oder geheftet ist. Dabei besteht der Umschlag meistens aus Karton. Beispiele sind Taschenbücher oder Telefonbücher. Je nach Ausführung unterschiedet man zwischen Weichbroschur, Steifbroschur, Englische Broschur oder Schweizer Broschur.

Buch: Im buchbinderischen Sinne ein mehrlagiges Produkt, bei dem der Buchblock mit dem Vorsatzpapier in eine Buchdecke geklebt wird. Die Buchdecke ist in der Regel etwas größer als der Buchblock. Auch Broschuren (z.B. Taschenbücher) werden häufig als Bücher bezeichnet.

Buchbinder: Bezeichnung für den Berufszweig, der nach Beendigung von Redaktion, Satz, Layout und Druckarbeiten ein Druckwerk in seine endgültige Form bringt. Dies umfasst alle Schritte zum Ordnen und Verbinden der Lagen, die Verbindung des Buchblocks mit der Buchdecke bis hin zur künstlerischen Gestaltung des Einbandes.

Buchbinderleinen: Bezugsstoff für Buchdecken. Feinstes, strapazierfähiges Leinen in vielen Farben für Gewebeeinbände, z.B. bei Alben, Büchern, Mappen, Ordnern, Schachteln und Schuber, Heften und Blocks.

Buchblock: Innenteil des Buches, der zu einem Block gebunden wurde. Die Einzelblätter oder Falzbogen können per Fadenheftung, Drahtheftung oder Klebebindung miteinander verbunden sein. Der Buchblock wird in die Buchdecke eingeklebt.

Buchblockrücken: Geschlossene Seite des Buchblocks, durch Heftung oder Klebung verbunden.

Buchdecke: Äußerer Teil des Bucheinbandes, der sich um den Buchblock legt und zu seinem Schutz dient. Die Buchdecke besteht aus zwei Deckeln aus Graupappe, einer Rückeneinlage aus Schrenz (Karton) und dem Bezugsmaterial.

Buchdeckel: Als Teil der Buchdecke haben die Buchdeckel die Aufgabe, den Buchblock vor Beschädigungen zu schützen. Dazu stehen sie meistens etwas über den Buchblock hinaus. Buchdeckel sind meistens mit Leder, Gewebe, Papier oder Kunststoff bezogen und können mit Veredelungen wie Offsetdruck, Siebdruck, Prägedruck, Drucklacken oder Stanzungen versehen werden.

Buchecken: Bücher können spitze oder runde Ecken haben. Bei runden Ecken sollte der Radius der Rundung in einem angemessenen Verhältnis zur Buchgröße stehen. Für die Herstellung langlebiger Rundecken bei Festeinbänden braucht man spezielle Maschinen, damit die Rundung sauber ausgeführt wird und sich der Bezugsstoff nicht löst.

Bucheinband: Hülle um den Buchblock, also die mit Einbandmaterialien bezogene Einheit aus Buchdeckel und Buchrücken. Die genaue Bezeichnung hängt von dem eingesetzten Einbandmaterial (Gewebe, Leder, Papier, Kunststoff) bzw. der technischen Ausführung (Broschur, Hardcover) ab.

Buchfalz: Der Buchfalz entsteht aus der Steigung des Buchrückens, die wiederum durch die Heftung bzw. den Heftzwirn hervorgerufen wird. Allerdings überträgt sich nur ein kleiner Teil der Steigung auf den Falz, während der größere Teil in der Rundung des Buchrückens aufgeht und diese stützt. Man unterscheidet zwischen dem ungeformten, dem schrägen, dem tiefen und dem niedergepressten Falz. Die endgültige Form von Buchfalz und Buchrücken entsteht durch das Abpressen.

Buchrücken: Die schmale Seite eines Buches, an der der Buchblock an der Buchdecke befestigt ist. Bei Taschenbüchern ist der Rücken in der Regel fest mit dem Buchblock verklebt. Bei gebundenen Büchern mit festem Umschlag wird der Buchblock von innen am Bundsteg eingehängt. Buchrücken können gerundet oder gerade sein. Häufig trägt er eine Beschriftung wie Autor, Titel und Verlag des Buches.

Buchschmuck: Sammelbegriff für die in zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr populäre künstlerische Ausgestaltung eines Buches. Dazu gehören Vignetten, Initialen oder Bordüren.

Buchschnitt: Drei Seiten des Buchblocks, an denen das Buch geöffnet werden kann: Kopf-, Vorder- und Unterschnitt. Der Buchschnitt kann mit Farbe oder Blattmetallen (z.B. Blattgold) verziert werden.

Buchschrauben: Auch Buchbinderschrauben. Dienen der dekorativen Heftung von Büchern, Broschüren oder Loseblattwerken. Es handelt sich um vernickelte oder messingfarbene Metallschrauben, deren Schaft durch die gelochten Seiten gesteckt wird. Danach wird die Kopfschraube eingedreht. Die Länge der Schrauben liegt zwischen 10 und 80 mm.

Buckram: Grobes, schweres Leinen- oder Baumwollgewebe, das auf den Bucheinband geklebt wird. Eignet sich besonders für stark beanspruchte Bibliothekseinbände.

Bund: Die Rückenkante eines Falzbogens, an der die Bindung und Heftung ausgeführt wird.

Bünde: Dienen der Verbindung der Lagen und zur Befestigung des Buchblocks an den Buchdeckeln. Es handelt sich um Schnüre, die quer über den Buchrücken laufen. Echte Bünde treten am Buch als wulstartige Erhöhungen unter dem Bezugstoff hervor. Eingesägte Bünde werden in den Buchblock eingelassen und lassen den Rücken nach dem Beziehen glatt erscheinen.

Büttenpapier: Von Hand geschöpftes Papier, das mit einem Sieb aus einer ?Bütte? (flachen Wanne) geschöpft wurde. Auch auf Rundsiebmaschinen gefertigte Papiere dürfen ?Echtes Bütten? genannt werden.

Buntpapier: Papier, das auf einer oder beiden Seiten farbig lackiert, gemustert oder bedruckt ist. Buntpapier wurde nicht während der Herstellung durchgehend gefärbt. Buntpapiere werden häufig als Vorsatzpapiere eingesetzt oder als Bezugsstoffe für Einbände oder Schuber.




C

Capra Leder: Leder der Hausziege (Capra aegagrus hircus), das auch für Bucheinbände eingesetzt wird.

Cellophanieren: Aufbringen einer Schutzfolie, z.B. auf Buchumschläge. Wird in Spezialmaschinen auf das Papier aufgebracht und verklebt. Die Folien sind in matt oder glänzend erhältlich.

Chamois: Weiches Gemsleder, das häufig zum Ausfüttern von Buchschubern eingesetzt wird. Wird als Bezeichnung für schwach gelbbraunes Papier gewählt, das vor allem bei Notizbüchern sehr beliebt ist.

Chinapapier: Nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen chinesischen Papier aus Reisstroh. Chinapapier ist ein sehr weiches, saugfähiges Papier, das meistens für Kupferstiche und Radierungen verwendet wird.

Chromolux: Holzfreie Papiere bzw. Kartons, die mit einem speziellen Verfahren einseitig gestrichen werden. Durch die Kontakttrocknung an einem Metallzylinder entsteht ein außergewöhnlicher Glanz. Erhältlich in Weiß oder farbig und in Gewichten von 70 bis 400 g/m². Chromolux Papiere lassen sich ausgezeichnet bedrucken und werden vor allem für Cover, Displays und Luxus-Verpackungen eingesetzt.

Coating: Oberflächenbeschichtung von Materialien. Brandbook setzt dieses Fertigungsverfahren z.B. für sein Soft Touch Bucheinbandmaterial ein.

Cover: Englischer Begriff mit mehreren Bedeutungen, u. a. Buchumschlag, Bucheinband.

Cul-de-lampe: Verzierung am Ende eines Kapitels oder eines Buches. Erinnert in seiner Form an einen umgedrehten Lampenfuß, daher der Name.




D

Daumenregister: Auch Griffregister oder Grifflochregister. Stufenförmig gestanzte Ausschnitte am Vorderschnitt eines Buches. Wird zumeist bei Nachlagewerken und Adressbüchern eingesetzt, damit der Leser bestimmte Stellen oder einzelne Buchstaben schneller auffinden kann.

DIN Formate: Papiergrößen werden in Deutschland nach DIN 476 eingeteilt in die Kategorien A (Drucksachen, Briefbogen, etc.)
B (Schnellhefter und Ordner)
C (Umschläge, um Reihe A zu verschicken)
D (Sonderformate)

Dos à Dos: Historische Buchbindeform, bei der zwei für sich geheftete Bücher verschränkt werden und mit den Titelblättern nach außen einen gemeinsamen Mitteldeckel haben. Wurde meist von Gelehrten genutzt.

Drahtheftung: Bindverfahren, bei dem die Blätter oder Falzboden mit Draht zusammengeheftet werden. Dabei wird der Draht auf die entsprechende Länge abgeschnitten und zu einer Drahtklammer geformt, die durch das Produkt getrieben und durch Umbiegen der Klammerenden geschlossen wird. Die Drahtheftung ist ein kostengünstiges Bindverfahren. Nachteil ist die schlechtere Haltbarkeit, wegen der die Technik häufig nur bei kurzlebigen Produkten wie Zeitschriften zum Einsatz kommt.

Drahtkammbindung: Wird auch als Wire-O-Bindung bezeichnet. Das klassische Ringbuch.

Dreiecktaschen: Selbstklebende Taschen aus Kunststofffolie als Zusatzfach zum Einstecken von Flyern oder Prospekten. Ergänzen besonders gut Angebotsmappen, Kataloge, Ordner und Notizbücher.

Dreischneider/Dreimesserautomat: Schneidemaschine für den Bücherbeschnitt. Der Buchblock oder Broschur samt Umschlag wird von drei Seiten beschnitten, indem er auf einem Tisch eingepresst und der Tisch nach jedem Schnitt um 90 Grad gedreht wird.

Dublüre: Dublüre (franz. doublure; ?Futter?) ist die Bezeichnung für einen Buchspiegel, der nicht aus einfachem Papier oder Stoff besteht, sondern wie die Außenseiten bezogen oder reich verziert ist. Diese Art der Buchdekoration entstand im 14. Jahrhundert im orientalischen Raum. In Deutschland war die Dublüre eher selten zu finden. Heute kommt sie so gut wie gar nicht mehr vor.

Dünndruckpapier: Auch Bibeldruck- oder Bibelpapier genannt. Holzfreie und sehr dünne aber gut geleimte Papierart mit einem Gewicht zwischen 25 und 60 g/m². Dünndruckpapier ist lichtundurchlässig und verringert das Gewicht eines Buches um die Hälfte bis drei Viertel gegenüber üblich verwendeten Papieren.




E

Eckbeschläge: Metallbeschläge zum Schutz der Einbände von alten, großformatigen Büchern. Häufig war auch eine Buchschließe angebracht, die genauso verziert war. Diese Bücher (z.B. Bibeln) wurden in der Regel nicht in Regalen aufgewahrt, sondern lagen aus.

Efalin: Strapazierfähiges Feinleinenpapier aus sehr festen Zellstoffen, das sich sehr gut als Einbandmaterial für Bücher eignet. Efalin ist nicht nur schmutzunempfindlich, kratz- und stoßfest, es lässt sich auch hervorragend prägen und ist bestens für den Druck detaillierter Motive geeignet.

Effektfolien: Folien wie 3D-Folien, Hologrammfolien, Metallic-Folien oder Rainbow-Folien. Vor allem partiell aufgetragen oder in der Typo eingesetzt, erzielen diese Folien eine interessante Wirkung.

Effektlack: Lack, der Effektpigmente enthält, um besondere Druckeffekte zu erzielen. Die Partikel können in Farbe, Größe und Form variieren und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Einbandgewebe: Alle Gewebearten, die zum Beziehen von Büchern eingesetzt werden, z.B. Leinen, Baumwolle, Viskose, Kunstfasern. Geschlossene Einbandgewebe sind mit Kunststoffen beschichtet und weisen Wasser und Schmutz ab. Offene Einbandgewebe zeigen eine natürliche Gewebestruktur und sind dadurch anfälliger für Schmutz und Nässe.

Einbandleder: Gegerbtes Naturleder wie Ziegen-, Schaf- oder Schweineleder für hochwertige Bucheinbände. Aus Kosten- und Umweltschutzgründen werden heute überwiegend Kunstleder eingesetzt.

Einhängen: Einkleben des Buchblocks in die fertige Buchdecke.

Einschaltblätter: Einzelne Blätter, die in eine Publikation geklebt oder in einen Buchblock eingebunden werden. Bei Notizbüchern können dies z.B. trennende Seiten sein, um den Inhalt zu strukturieren.

Einschweißen: Umhüllen eines Produktes mit Kunststoff-Folie. Häufig wird eine Schrumpffolie verwendet, die sich durch Wärme zusammenzieht. Das eingeschweißte Produkt, z.B. ein Notizbuch, wird durch einen Hitzekanal geleitet und die Folie legt sich wie eine zweite Haut an.

Elefantenhaut: Robustes, scheuerfestes Papier mit einer typischen Maserung, die an Elefantenhaut erinnert. Häufig eingesetzt bei Urkunden und Speisekarten, aber auch bei Vorsatzpapieren oder Bucheinbänden.

Englische Broschur: Broschur mit zwei Umschlägen. Besteht aus einem inneren, neutralen Umschlag aus Karton und einem äußeren, etwas dünneren und bedruckten Schutzumschlag, der Einschlagklappen hat und lose umgelegt oder angeklebt werden kann. Häufig zu finden z.B. bei Festschriften.

Exlibris: Dient zur Kennzeichnung von Büchern durch ihren Eigentümer. In der Regel ein kleines Blatt Papier mit dem Namen oder Wappen des Besitzers, das auf die Innenseite des vorderen Buchdeckels geklebt wurde. Exlibris drückten den Besitzerstolz der Bucheigentümers aus und waren sehr sorgfältig gestaltet. Dadurch lassen sich viele alte Ausgaben heute noch einer bestimmten Sammlung zuordnen. Eine schöne Geschichte, die gerade bei Notizbüchern wieder in Mode kommt.




F

Fadenheftung: Bindeverfahren, bei dem die Falzbögen eines Buches mit Heftfaden verbunden werden. Die einzelnen Bögen des Buchblocks können vor dem Binden zusätzlich zu Rohblöcken geheftet werden, um mehr Stabilität zu erreichen. Dieses Bindeverfahren wird meist für langlebige Druckwerke eingesetzt, vor allem für Bücher mit Festeinband. Es ist die beste und haltbarste Technik, jedoch auch die teuerste. Auch bei Notizbüchern ist die Fadenheftung ein echtes Qualitätsmerkmal und die einzig dauerhaft haltbare Technik.

Fadensiegeln: Fadensiegeln ist eine Technik, die sich als Alternative zur Fadenheftung entwickelt hat und dabei einen deutlichen Zeit- und Kostenvorteil bietet, ohne das äußerliche Unterschiede erkennbar sind. Fadensiegeln ist zwischen dem Fadenheften und Klebebinden einzuordnen, denn in der Falzlinie des letzten Bruches kommen spezielle Fadenstücke mit einem schmelzbaren Anteil zum Einsatz. Sobald eine beheizte Siegelschiene darüber gleitet, schmilzt der thermoplastische Fadenanteil und verbindet die nicht schmelzbaren Fadenanteile mit dem Papier. Fadenversiegelte Bücher und Broschüren sind sehr haltbar und lassen sich sehr gut aufschlagen.

Fälzel: Gewebestreifen, der zum Fälzeln genutzt wird.

Fälzeln: Umkleben des Buchblockrückens mit einem Fälzel. Dient zur Abdeckung, dem Schutz und der Stabilisierung des Rückens.

Faksimile: Kopie oder Reproduktion von Originalvorlagen, besonders von Handschriften oder historisch wertvollen Druckwerken, die nur als Einzelstücke oder in extrem kleinen Stückzahlen vorhanden sind. Erst im 20. Jahrhundert konnten Faksimiles durch Reproduktionstechniken hergestellt werden und in größerer Zahl erscheinen.

Falz: 1. Durch scharfes Knicken erzeugte Falzlinie bei Papieren.
2. Bestimmte Falzart bei Druckerzeugnissen (z.B. Fensterfalz, Wickelfalz, Altarfalz, Kreuzbruchfalz, Leporellofalz)
3. Gelenk bei Büchern zwischen Buchdeckel und Rückeneinlage
4. Form des Buchblock-Rückens (Flacher Falz, Schräger Falz, Tiefer Falz)

Farbprägung: Die Farbprägung funktioniert ähnlich der Blindprägung. Einziger Unterschied: Zwischen Prägestempel und Buch befindet sich eine dünne farbige Folie, die durch hohen Druck und Wärme auf den Einband übertragen wird.

Farbschnitt: Beschichtung der Kopfseite oder aller drei Schnittstellen eines Buchblocks mit Farbe oder metallisierter Folie. Die Ursprünge des Farbschnitts liegen im Vergolden mit Blattgold. Heute werden häufig Farben für dekorative Effekte eingesetzt. Während früher fast immer alle drei Schnittseiten gefärbt wurden, verzierte man im 20. Jahrhundert fast nur noch den Kopfschnitt. Vgl. auch Fore-edge-painting und Punze. Falls man einen Farbschnitt an allen Seiten des Buchblocks wählt, empfiehlt sich ein gerader Buchrücken, um eine glatte Schnittfläche und somit eine bessere Wirkung zu erzielen.

Feinpapier: Papiere bester Qualität, die besondere Festigkeit, gleichmäßige Durchsicht und sehr gute Bedruckbarkeit aufweisen.

Festeinband: Auch Hardcover. Bezeichnung für ein fest gebundenes Buch, bei dem die Buchdecke aus fester Pappe besteht.

Fester Rücken: Im Gegensatz zu einem hohl gearbeiteten Buchrücken ist ein fester Rücken auf den Buchblock geklebt. Diese Bindetechnik setzt weniger Blätter und breite Bundstege voraus. Der Nachteil ist ein erschwertes Aufschlagen des Buches. Siehe auch Hohler Buchrücken.

Filete: Wiegemesserförmiges Werkzeug des Buchbinders für die Blindprägung und Bezeichnung für die damit hergestellte Verzierung von Bucheinbänden. Im Gegensatz zum Streicheisen wird die Filete überwiegend für den Golddruck verwendet.

Fleuron: Reiche Verzierung über den Kapitelüberschriften in Büchern aus dem Rokoko in Form einer Blumenbuketts, eines Blumenkorbes oder einer Blumenranke. Bezeichnet auch kleine ornamentale Zierstempel auf Bucheinbänden, besonders in Ecken.

Flexibler Einband: Bucheinband mit flexibler, biegsamer Buchdecke aus schwachem Karton. Wird für Ganzeinbände wie Notizbücher oder Gesangsbücher eingesetzt.

Fliegendes Blatt: Teil des Vorsatzes, der zwischen Buchdeckel und Buchblock frei beweglich ist.

Foliant: Buch im Folio-Format. Es entstand im frühen Buchdruck durch einmaliges Falzen der Papierbögen und entspricht ungefähr der Größe eines DIN-A3-Blattes (ca. 30 × 40 cm).

Fore-edge-painting: Eine auf den Buchschnitt aufgebrachte Darstellung, die nur sichtbar wird, wenn man die Blätter des Buchblocks leicht verschiebt. Stammt von der Schnittbemalung des Mittelalters und erlebte eine erste Blüte im 17. Jahrhundert. Dabei wird ein höchstens 1 mm breiter Streifen so bemalt, dass das Motiv nur bei verschobenem Schnitt sichtbar wird und beim Schließen unter einer darüber aufgetragenen Goldschicht verschwindet. Der Schnitt kann sogar mit zwei verschiedenen Bildern versehen werden, die beim Verschieben je nach Richtung sichtbar werden.

Franzband: Sehr spezielle, aufwendige Bindetechnik für Ledereinbände, die ursprünglich aus Frankreich kommt, und bei der die Buchdeckel auf tiefen Falz gesetzt werden. Das heißt, dass die Buchdeckel direkt an den Buchblock gearbeitet werden, was einen nahtlosen Übergang zwischen Buchdeckel und Buchrücken ermöglicht. Erst anschließend wird der Band mit Leder überzogen, sodass der Falz nicht sichtbar ist. Da Buchblock und -deckel fest miteinander verbunden sind, weist das Buch eine höhere Stabilität auf.

Froschtasche: Auf die Innenseite des Buchdeckels geklebte Papiertasche, die sich beim Öffnen des Buches entfaltet und einem quasi entgegen springt. Bietet Platz für Merkzettel, Quittungen, Tankbelege, etc.

Futteral: Buchschuber, der genau auf die Größe eines Buches angepasst ist.




G

Ganzleinen: Leinen, das vollständig aus Flachs (Langflachs oder Werg) besteht; auch Bezeichnung für ein vollständig in Leinen gebundenes Buch.

Gaufriertes Papier: Von franz. gauffer, d.h. ?prägen?. Fein geprägtes Papier, in das eine Struktur oder ein Muster eingearbeitet wurde. Dabei kann es sich z.B. um Papiere mit Leinenstruktur handeln, die als Briefpapier eingesetzt werden.

Gebundene Notizbücher: Notizbücher, die mit Fadenheftung gebunden wurden. Dieses hochwertige Bindeverfahren, bei dem die einzelnen Falzbogen mit einem Heftfaden verbunden werden, ist die beste und haltbarste Technik.

Genähte Hefte: Schreibhefte, deren Lagen mit einer dekorativen Rückennaht zusammengeheftet werden. Auch bei Schreibheften, die in der Regel nur mit zwei oder drei Drahtklammern geheftet werden, bietet eine Rückennaht, die Umschlag und Lagen an ca. 30 Stellen zusammenhält, eine unübertroffen haltbare Alternative.

Gerader Rücken: Flacher Buchrücken ohne Rundung. Kann bei gebundenen Büchern mit bis zu 10 mm Rückenstärke eingesetzt werden. Darüber hinaus haben gerade Rücken die Tendenz, den Vorderschnitt eines Buches (?Bauch?) vorzuwölben.

Gestrichene Papiere: Auch Kunst- oder Bilderdruckpapier. Papier mit einer besonders ebenen Oberfläche. Diese entsteht durch das Bestreichen mit einem Bindemittel. Dieser ?Strich? veredelt das Papier und gibt ihm eine geschlossenere Oberfläche, die eine hohe Detailwiedergabe und bessere Qualität beim Druck bietet. Es gibt matt und glänzend gestrichene Papiere. Bei Notizbüchern kommen z.B. eher ungestrichene Papiere zum Einsatz.

Goldschnitt: Aufbringen von Blattgold auf die Schnittkanten des Buchblocks. Dazu wird der Buchblock zunächst geschmirgelt und poliert. Für bessere Leuchtkraft wird häufig ein roter Farbschnitt angelegt. Dieser wird mit einer aus verdünntem Eiweiß herstellten Klebeflüssigkeit bedeckt und vorsichtig mit Blattgold belegt. Nach dem Trocknen wird der Goldschnitt mit einem speziellen Werkzeug (Glättzahn aus Achat) auf Hochglanz poliert. Wurde früher häufig bei Bibeln und Gesangsbüchern eingesetzt. Auch heute lassen sich damit z.B. Notizbücher verzieren.

Graphitschnitt: Auf den Buchschnitt verriebenes Graphit.




H

Hadernpapier: Ganz oder zum großen Teil aus Stofflumpen hergestelltes Papier. Hadernpapier aus Baumwoll- oder Leinenfasern ist dauerhafter als herkömmliches Papier, dafür aber auch teurer.

Halbleinen: Geschützter Begriff für Gewebe aus reiner Baumwolle und einem Schuss aus reinem Leinen. Der Leinenanteil muss mindestens 40% des Gesamtgewichts ausmachen.

Handeinband: Besonders wertvoller, mit Leder oder Pergament bezogener Bucheinband, der als Einzelstück vom Sortimentsbuchbinder gearbeitet wurde. Im Gegensatz dazu steht der Masseneinband, der industriell hergestellt wird.

Handgeschöpftes Papier: Papier, das aus der ?Bütte? Bogen für Bogen aus Papierbrei mit einem Schöpfrahmen herausgeschöpft wird. Ein übliches Verfahren der Papierherstellung bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute nur noch bei wenigen Spezialpapieren eingesetzt.

Hardcover: Auch Festeinband. Bezeichnung für ein fest gebundenes Buch, bei dem die Buchdeckel aus fester Pappe bestehen.

Heftbänder: Schmale Gewebestreifen aus Rohleinen oder Baumwolle mit einer Breite von 10 bis 15 mm. Sie werden zum Heften von Noten, Schreib- oder Geschäftsbüchern eingesetzt.

Heftbindung: Bindeverfahren, bei dem die Druckbogen in sich und untereinander durch Faden oder Draht miteinander verbunden werden.

Heißfolienprägung: Auch Prägedruck genannt. Bei dieser Variante der Prägung wird ein Prägestempel erhitzt und auf eine Folie gepresst, die sich durch die Wärme löst und auf den Bedruckstoff übertragen wird. Zur Verfügung stehen Folien in verschiedenen Gold - und Silberschattierungen, diversen Farben sowie in matter und glänzender Ausführung, die in Verbindung mit der dritten Dimension einen noch stärkeren optischen Effekt abgeben. Folienprägungen funktionieren sowohl auf diversen Einbandmaterialien als auch auf bedruckten Einbänden.

Hohlgoldschnitt: Beim Goldschnitt wird zwischen Flach-, Hohl-, Kopf- und Rundumschnitten unterschieden. Der Hohlgoldschnitt wird im Gegensatz zum Flachschnitt am gerundeten Vorderschnitt angebracht.

Hohler Buchrücken: Ein hohler Buchrücken ist eine Bindetechnik, die um 1800 entstanden ist. Dabei ist der Bucheinband nicht mit dem Rücken des Buchblockes verklebt, sondern durch einen Kartonstreifen vom Rücken isoliert, sodass ein flexibler Hohlraum entsteht. Hohle Buchrücken gibt es beim graden als auch beim runden Buchrücken. Siehe auch Fester Buchrücken.

Hologrammprägung: Die Hologrammprägung kennt man als Sicherheitsmerkmal auf Banknoten und Geldkarten. Sie funktioniert ähnlich wie eine Farbprägung, allerdings kommt hier eine spezielle holographische Folie zum Einsatz. Diese Folie, die es in verschiedenen Ausführungen gibt, erzeugt den dreidimensionalen Hologramm-Effekt des Motivs. Ein weiterer Effekt ist, dass die Oberfläche zudem in Regenbogenfarben schillert.

Holzfreie Papiere: Papiersorten, die höchstens 5 Prozent Holzschliff enthalten, bezeichnet man als holzfrei. Sie sind wesentlich haltbarer und vergilben nicht so schnell. Je höher der Holzschliffgehalt, desto schneller vergilben Papiere und werden brüchig. Zeitungspapier hat z.B. einen Holzschliffgehalt von über 80 Prozent.

Hotmelt: Hotmelt (Heißleimung) ist die günstigste und am weitesten verbreitete Art der Klebebindung. Der Kleber wird im heißen Zustand auf die Klebefläche aufgetragen und verbindet die Seiten beim Abkühlen. Im Vergleich zu anderen Heißklebeverfahren wie Dispersion oder PUR hat Hotmelt die kürzeste Trocknungszeit. Von Nachteil ist das etwas sperrige Aufschlagverhalten der Bücher. Um dem entgegen zu wirken werden neuerdings auch sogenannte Softhotmelt-Leime eingesetzt, die etwas dünner aufgetragen werden und so das Aufschlagverhalten verbessern. Siehe auch Klebebindung, Dispersion oder PUR.

Hülse: Geklebter Papierschlauch in Buchrückenbreite, der über den Buchblock geklebt wird und die Rückenstabilität erhöht. Beim maschinellen Einhängen des Buchblocks wird anstelle der Hülse meist nur ein Papierstreifen auf den Rücken geklebt.




I

Industriebuchbinderei: Zunehmende Industrialisierung der Buchbinderei zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch den schnell wachsenden Buchmarkt. Bücher sollten preisgünstig, schnell, einheitlich gebunden und in großer Anzahl auf den Markt kommen. Diese Anforderungen konnten die Handbuchbindereien nicht mehr erfüllen. Es entstanden Großbetriebe, die erste Maschinen einsetzten, aber immer noch stark von Handarbeit geprägt waren. Die eigentliche industrielle Buchbinderei entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Es dauerte aber noch drei Jahrzehnte, bis die Einzelmaschinen von der vollautomatisierten Buchstraße abgelöst wurden.

Infrarot: Infrarot-Licht wird zum Trocknen frisch geleimter Buchblöcke eingesetzt.

Ingres-Bütten: Maschinell hergestelltes, zartfarbiges und gekörntes Büttenpapier, das nach dem französischen Maler Ingres (1780-1867) benannt wurde. Sehr gut geeignet als Vorsatzpapier oder zum Ausfüttern von Kästen.

Innenspiegel: Teil des Vorsatzbogens beim Buch, der an der inneren Seite des Buchdeckels festgeklebt wird.

Intarsia: Die Intarsia ist eine Einlegearbeit, bei der in die äußere Schale eines Werkstückes, hier in den Überzug eines Einbandes ein anderes Material eingelegt wird, sodass wieder eine geschlossene Oberfläche entsteht. Intarsia wurden vorwiegend in der islamischen Kunst eingesetzt und hatten ihren Höhepunkt in der Frührenaissance in Italien sowie eine weitere Blüte zur Zeit Ludwigs XIV. Intarsia sind hauptsächlich bei Möbeln und Wandvertäfelungen zu finden, wo verschiedene Hölzer ineinandergelegt werden. Es gibt aber auch Einlegearbeiten aus Schildpatt, Perlmutt, Metall oder Stein.




J

Japan-Bindung: Sehr kunstvolle Variante der Fadenheftung. Sinnvoll vor allem für sehr kontrastreiche Motive wie Schwarz-Weiß-Zeichnungen, da der Buchblock an der Vorderseite nicht aufgeschnitten wird und Blätter entstehen, die eine Art Schlaufe bilden. Dadurch sind nur die äußeren Blätter bedruckbar, was Bildmotive nicht durchscheinen lässt.

Jaspisschnitt: Mit feinen Farbtröpfchen besprengter Buchschnitt.




K

Kaliko: Dünnes Baumwollgewebe, das nach der indischen Hafenstadt Calicut (heute Kozhikode) benannt wurde. Dient als Leinenersatz und wird häufig als Einbandstoff für Bucheinbände verwendet.

Kaltfolienprägung: Bei der innovativen Kaltfolienprägung wird schon beim Druckprozess eine Folie mit auf das Cover aufgebracht. Der Vorteil: Die Folie kann direkt und in unterschiedlichsten Schattierungen eingefärbt werden. Möglich sind feinste Strukturen, Rasterverläufe oder Schriften.

Kammbindung: Gleiches Prinzip wie Wire-O-Bindung, nur dass hier statt Drahtringen ein Plastikkamm durch die Stanzlöcher geführt wird, um die Seiten zusammenzuhalten.

Kapitalband: Auch Kapital genannt. Kleine, farbige Gewebestreifen, die bei Hardcover-Büchern an der Ober- und Unterkante des Buchrückens angeklebt werden. Das Kapitelband soll in erster Linie die Lücke zwischen Buchrücken und Buchblock verdecken. Zudem sieht es auch dekorativ aus. Nicht zu verwechseln mit dem Lese- oder Zeichenband.

Kaschieren: Französisch für ?verdecken, verbergen?. In der Buchbinderei meint man damit das Überkleben von Pappe mit Papier oder einem anderen Werkstoff.

Kettenbuch: Als Kettenbuch bezeichnete man ein Buch, das angekettet wurde, um es vor Diebstahl oder Schäden durch Herunterfallen zu bewahren. Diese Praxis stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde vor allem in den Bibliotheken der Klöster angewandt. Die Bücher wurden über einen Anschlag aus Eisen mit Ketten an den Lesepulten befestigt. Heute wird diese Praxis nur noch sehr selten angewandt. Manchmal findet man in Museen angekettete Kataloge oder Nachschlagewerke.

Klebebindung: Bei der Klebebindung wird der Buchblock weder mit Draht noch Faden geheftet, sondern an der Klebekante mit einer zähen Kunststoffschicht verbunden. Auch der Umschlag wird nur geklebt. Bei der industriellen Klebebindung wird der feststehende Buchblock klebegebunden, beim handwerklichen Lumbeck-Verfahren (Fächerklebebindung) der nach den Seiten aufgefächerte Buchblock. Die Haltbarkeit ist vom jeweiligen Klebstoff abhängig. Verwendet werden Dispersions-Klebstoff, Hotmelt und PUR-Klebstoff. Klebebindungen findet man häufig bei Taschenbüchern. Ihr Nachteil: Sie neigen zum automatischen Zuklappen und sind alles andere als belastbar. Während ein Taschenbuch in der Regel nur einmal gelesen wird und dieser Beanspruchung vielleicht gerade noch standhält, zerfallen vor allem klebegebundene Notizbücher nach mehrmaligem Auf- und Zuschlagen schnell in ihre Einzelteile.

Klein-Median: Historisches Papierformat mit 40 x 56 cm.

Klein-Oktav: Historisches Buchformat. Oft werden alle Formate unter einer Höhe von 18,5 cm als Klein-Oktav bezeichnet.

Klein-Register: Historisches Papierformat mit 44 x 50 cm.

Klein-Royal: Historisches Papierformat mit 48 x 64 cm.

Knotenfadenheftung: Die Knotenfadenheftung wird hauptsächlich für Schreib- und Schulhefte eingesetzt. Dabei wird mit einer speziellen Knotenfadenheftmaschine nach dem Falzen der Lagen durch den Rücken geheftet. Kennzeichnend ist, dass die Fadenenden im Inneren des Blocks frei liegen.

Kombi-Naht: Eine Kombi-Naht ermöglicht die Kombination verschiedener Oberflächenmaterialien für einen Bucheinband. Dabei werden die Materialen stückweise manuell vernäht.

Kopf: Obere Ende eines Buchrückens. Beim unteren Ende spricht man vom Schwanz.

Kopfschnitt: Geschnittene obere Kante des Buchblocks. Kann gefärbt (Farbschnitt) oder als Goldschnitt angelegt sein.

Koptische Bindung: Diese Bindetechnik, die ohne Klebstoff und mit wenigen Werkzeugen ausgeführt wird, ist über tausend Jahre alt und wurde von den Kopten, den Urchristen aus Ägypten, entwickelt. Die Koptischen Mönche setzten diese Technik für ihre Gebetsbücher ein. Dabei werden die einzelnen Lagen durch Verschlingungen des Heftfadens miteinander verbunden. Auch die Deckel mit offenem Rücken werden mit dem Heftfaden mit den Lagen verbunden, wodurch sich das Buch flach aufschlagen lässt. Diese Bindung, die eine ganz eigene Ästhetik hat, lässt sich nur manuell durchführen.

Kordelbroschur: Die Kordelbroschur oder auch Schurenbindung ist ein einfaches Bindeverfahren und eine Alternative zur Spiral-, Kamm- oder Ringbroschur. Bei der Kordelbroschur werden am Blockrücken per Hand oder maschinell Löcher gebohrt, durch die eine Schnur aus Kordel, Bast, Leder oder Pergament gezogen und verknotet wird. Der Schnurenschluss kann außen oder innen liegen.

Kratzfeste Cellophanierung: Besonders für dunkle Oberflächen empfiehlt sich eine kratzfeste matte Cellophanierung, da Kratzer und Scheuerspuren hier stärker ins Auge fallen. Zwar ist diese Art der Cellophanierung etwas teurer, dafür aber wesentlich unempfindlicher.

Kreuzbuch: Übliche Papierfalzung, bei der die Papierbögen über Kreuz, also rechtwinklig zueinander gefaltet werden, um 8 oder 16 Seiten zu erhalten.

Kulissenbuch: Es handelt sich dabei um ein Aufstell-Bilderbuch, das eine Bühne darstellt und beim Aufschlagen verschiedene Kulissen und Personen zeigt. Dadurch, dass die Kulissen und Personen farbig gedruckt, ausgestanzt und in einem Rahmen hinter- oder nebeneinander angeordnet sind, entsteht ein dreidimensionaler Eindruck einer Bühne. Kulissenbücher werden wie ein Leporello in Form einer Ziehharmonika auseinander gezogen und können nicht seitlich geöffnet werden.

Kunstdruckpapier: Sehr hochwertiges, schweres und zweiseitig gestrichenes Druckpapier. Die glatte, geschlossene Oberfläche, die mit einem sehr gleichmäßigen Strich versehen ist, ermöglicht die detailgenaue Wiedergabe von ein- und mehrfarbigen Bildern mit feinstem Druckraster.

Kunstledereinband: Kunstleder besteht in der Regel aus textilem Gewebe mit einer Polyurethan-Beschichtung. Häufig ist die Oberfläche genarbt, sodass sie einer echten Lederstruktur möglichst nahe kommt. 80% aller Notizbücher haben einen Kunstledereinband.




L

Lage: Zusammengeheftete Blätter eines Buches, die aus einem Druckbogen entstanden sind. Bei dreimaligem Falzen eines Druckbogens entsteht eine Lage aus 8 Blatt, was 16 Seiten entspricht.

Landkarten im Buchblock: Auch Land- oder Straßenkarten lassen sich sehr gut in den Buchblock einbinden. Dazu stehen mehrere Möglichkeiten der Anbringung sowie der Falzung zur Verfügung, damit die Karten in das Buchformat passen und das gewünschte Aufschlagverhalten zeigen.

Längstitel: Rückentitel, der bei schmalen Buchrücken vertikal ausgerichtet ist.

Lasergravur: Mit der Lasergravur können beliebige Schriftschnitte, vektorisierte Signaturen sowie Wappen, Logos oder Zeichnungen auf ein Buchcover aufgebracht werden. Dabei verändert die Gravur die Farbigkeit des Materials, sodass die gravierten Stellen hellen werden. Die Umsetzbarkeit hängt allerdings vom jeweiligen Einbandmaterial ab.

Laserschnitt: Gute Alternative zur Stanzung. Im Vergleich zur Stanze lassen sich damit auch filigranere Motive realisieren. Aber auch komplexe, großflächige Motive können gelasert werden. Dabei empfiehlt sich ein starkes Cover (Hardcover), um die Stabilität des Buches zu gewährleisten. Besonders interessant ist das Zusammenspiel von gelasertem Buchumschlag und einem Hintergrundmotiv auf dem darunter liegenden Vorsatzpapier. Bitte aufpassen: Ein guter Laserschnitt verursacht keine sichtbaren Schmauchspuren.

Laufrichtung: Bezeichnet die Laufrichtung des Papiers, dessen Fasern überwiegend längst ausgerichtet sein können (Schmalbahnpapier) oder quer (Breitbahnpapier). Damit keine Wellungen entstehen und leichter geblättert werden kann, sollte das Papier bei der Buchherstellung immer so verarbeitet sein, dass die Hauptfaserrichtung parallel zum Rücken verläuft.

Lay-Flat-Broschur: Zu der Gruppe der Lay-Flat-Broschuren zählen Broschuren, bei denen Umschlag und Buchrücken nicht fest miteinander verbunden oder verklebt sind. Dadurch lassen sich diese Broschuren besser aufschlagen als andere Varianten. Zu den Lay-Flat-Broschuren wird z. B. die Schweizer Broschur gezählt.

Ledereinband: Ältester und traditionellster Bezugsstoff für Bücher. Die am häufigsten verwendete Lederart für Bucheinbände ist Ziegenleder, das eine besonders gute Haltbarkeit, Stärke und Geschmeidigkeit aufweist. Geeignet sind auch Schafsleder, Kalb- und Rindsleder sowie Schweinsleder. Die verschiedenen Ledersorten unterscheiden sich durch ihre Haltbarkeit und Narbung. Diese natürlichen Narben sind ein Zeichen hoher Qualität. Je gleichmäßiger sie sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Prägung vorliegt.

Lederschnitt: Beim Lederschnitt wird ein Motiv mit einem Messer in zuvor erwärmtes oder eingeweichtes Leder geschnitten und durch Hochdrücken der Schnittkante räumlich hervorgehoben. Der Lederschnitt wurde vor allem im Mittelalter zur Verzierung von Kästen, Truhen und Schwertscheiden sowie für kostbare Bucheinbände eingesetzt.

Leporellofalz: Auch Zickzack- oder Akkordeonfalz. Jeder folgende Falz wird in entgegengesetzter Richtung wie der vorherige gefalzt. Dadurch lässt sich ein Leporellofalz von beiden Seiten her oder auch von jedem beliebigen Punkt in der Mitte öffnen. Ein weiterer Vorteil: Die Seiten lassen sich auf ein relativ kleines Format zusammenfalten.

Leseband: Auch Zeichenband genannt. Schmales Gewebeband, das am Kopf des Buchblock-Rückens angeklebt wird und als Hilfsmittel für den Leser dient, um eine bestimmte Stelle im Buch schnell wiederzufinden.

Logo-Blindprägung: Mit dem Klassiker der Buchveredelung, der Blindprägung, lassen sich auch Firmenlogos oder Schriftmarken in zurückhaltender und gleichzeitig edler Optik auf ein Buchcover aufbringen. Hier gilt: weniger ist mehr und der richtige Eindruck lässt sich auch ohne den Einsatz von Farbe erzielen. Dazu wird das Logo ohne Verwendung einer Farbfolie in den Leder-, Leinen- oder Kunststoffeinband geprägt. Bei komplexen, detailreichen Logos empfiehlt sich hierbei der Einsatz eines Messingstempels.

Logo-Lasergravur: Mit einer Lasergravur lässt sich jedes Firmenlogo in höchster Qualität auf ein Buchcover aufbringen. Die Gravur verändert die Farbigkeit des Materials, sodass die gravierten Stellen heller werden.

Logoprägung: Aufbringen eines Firmenlogos per Blind- oder Folienprägung auf ein Buchcover. Je nach gewünschtem Effekt kann die Prägung zurückhaltend-dezent und Ton in Ton mit dem Einbandmaterial sein (z.B. bei hochwertigem Echtleder oder Leinen) oder auch mithilfe einer farbigen oder metallischen Folie durchgeführt werden.

Lumbeck-Verfahren: Von Emil Lumbeck um 1938 erfundenes Buchbindeverfahren der Klebebindung als kostengünstige Alternative zum Fadenheften. Auch als Fächerkleben bezeichnet. Der Bund des Buchblocks wird dabei nach beiden Seiten hin aufgefächert und mit Klebstoff bestrichen, der dadurch etwas über die Kanten hinaus eindringen kann. Anschließend wird der Bund mit Gaze hinterklebt. Dieses Verfahren ist relativ stabil, wird aber nur in der handwerklichen Buchbinderei eingesetzt.

Luwi-Bindung: Von Emil Lumbeck um 1938 erfundenes Buchbindeverfahren der Klebebindeverfahren nach Ludwig Wilhelm aus München, das dieser Anfang der 50er Jahre entwickelte, da nach dem 2. Weltkrieg Fadenheftmaschinen fehlten. Wilhelm Ludwig ließ den Rückenbruch beim Bogenfalzen perforieren oder schlitzen, damit beim Binden Leim in die Öffnungen eindringen konnte, der die Blätter zusammenhielt. Der Buchblock wurde durch aufgeklebte Gaze zusammengehalten.




M

Manuelle Bearbeitung: Bearbeitung von Druckerzeugnissen per Hand, z.B. Stempelungen oder das Bekleben einzelner Seiten.

Marmorpapier: Papier mit Marmoreffekt, das in einer besonderen Form der Buntpapierherstellung in verschiedenen Farben und mit unregelmäßigem Muster bedruckt wurde.

Matrize: Eine Matrize ist eine Form zum Guss von Einzelbuchstaben oder Bleisatzzeilen. Erzeugt wurden Matrizen durch das Einschlagen von Stahlstempeln (Patrizen) in Kupfer. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Matrizen auch in ein Handgießinstrument eingesetzt und vom Schriftgießer mit flüssigem Letternmetall ausgegossen. Ab 1853 kamen Gießmaschinen hinzu, die die manuelle Tätigkeit des Schriftgießers automatisierten. Die Matrizen aus Messing wurden maschinell zu einer Gussform fixiert und mit Letternmetall ausgegossen.

Moleskin: Unappretiertes, rückseitig gerautes Baumwollgewebe mit hoher Festigkeit. Wurde als Bucheinbandgewebe überwiegend als Überzug für Geschäftsbücher verwendet.

Museumskarton: Sehr hochwertiger Karton ohne Anteile von Altpapier.

Musterband: Musterstück, das zur Vorstellung beim Kunden dient. Z.B. zur Vorstellung mehrbändiger Lexika. Im Gegensatz zum Probeband des Buchbinders enthält der Musterband gedruckte Beispiele.




N

Naturkarton: Einlagiges, dickes Papier im Gegensatz zu mehrfach gegautschtem oder geklebtem Karton.

Naturpapier: Auch Werkdruckpapier genannt. Maschinenglattes Papier, das ohne weitere Veredelung primär für Textdrucke eingesetzt werden. Die offenere Oberfläche saugt wesentlich mehr Farbe auf als bei gestrichenem Papier, was die Wiedergabe von Bildern leicht einschränkt.

Nessel: Nesseltuch bezeichnet ein grobes, ungebleichtes und ungefärbtes Rohgewebe aus Baumwolle, das als Bucheinbandstoff eingesetzt wird.

Notenbücher: Damit sich Notenbücher sich schnell blättern lassen, erfolgt ihre Heftung auf Band. Zum Teil steht die Unterkante der Einbanddeckel etwas über, damit die Blätter beim Umschlagen nicht hängen bleiben.

Nuten: In der Druckweiterverarbeitung versteht man unter Nuten das Heraustrennen eines Materialspanes aus einem dicken Karton oder aus Pappe, um Biegestellen zu erzeugen, die das Umlegen bzw. Biegen vereinfachen. Dadurch wird das Brechen des Materials beim Falzen verhindert.




O

Offizin: Bezeichnung für eine Werkstätte, insbesondere die Druckerwerkstätte.

Opazität: Engl. ?Trübung?. Maß für die Lichtundurchlässigkeit von Stoffen. Je größer die Opazität, desto weniger Licht tritt durch den Stoff hindurch. Um ein Durchscheinen des Druckbildes bei Papier zu verhindern, sollte man bei der Auswahl daher auf die Opazität des Papiers achten. Generell gilt: Dünne, holzfreie Papiere scheinen stärker durch als holzhaltige, dickere.

Otabind®: Diese Bindemethode bietet ein optimales Aufschlagverhalten. Dabei wird der Buchrücken nicht mit dem Umschlag verklebt. Stattdessen wird ein Papierfälzel über den Buchblock geklebt und seitlich in den Umschlag eingeklebt. Beim Öffnen des Buches hebt sich somit der Rücken vom Umschlag ab und das Buch lässt sich perfekt öffnen.




P

Paginierung: Das Versehen einzelner Seiten mit Seitenzahlen (Pagina). Werden nicht Seiten, sondern Blätter gezählt, spricht man von Foliierung.

Paperback: Es gibt fast unzählige Papiersorten für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Je nach Dicke und Oberflächenbeschaffenheit lassen sich nicht nur optische, sondern auch ganz spezielle haptische Effekte erzielen. Für Notizbücher empfehlen wir Munken Pure in der Grammatur 90-150 g/m2.

Papier: Buch mit Kartonumschlag, auch als Taschenbuch oder Softcover bezeichnet. Im Gegensatz zum fest gebundenen Hardcover oder weich gebundenen Broschur ist das Paperback aufgrund seiner meist einfachen Klebebindung günstiger in der Herstellung, aber auch weniger haltbar.

Pappe: Von Pappe spricht man ab einem Flächengewicht von etwa 600 g/m² (ungefähr 1,5 mm Dicke). Dünneres Material heißt Karton. Pappe wird aus Zellstoff oder Altpapier durch Zusammenkleben oder Pressen hergestellt. Für den Bucheinband und für Schachteln, Mappen und Kassetten wird hochwertige Graupappe verwendet.

Perforieren: Durchlöchern und damit teilweises Auftrennen von Papier oder Karton entlang einer Linie. Erfolgt durch das Ausstanzen kleiner Löcher oder Schlitze mit Stahlkämmen oder durch Einschneiden mit Stanzklingen. Dient dazu, dass man einzelne Seiten oder ein Abschnitt später leicht heraustrennen kann. Selbstverständlich kann man auch Notizbuchseiten perforieren. Dies hat allerdings den Nachteil, dass das Buch irgendwann leidet und sich Seiten ungewollt herauslösen können.

Pergamin: Stark satiniertes, leicht transparentes Papier, das aus fein gemahlenem Zellstoff hergestellt wird. Wird vor allem für Fensterbriefhüllen, Drachenpapier oder Filmnegativhüllen verwendet.

Planlage: Flache, unverzogene und gleichmäßig eben liegende Ausrichtung eines Werkstücks. Wichtig z.B. zum Aufziehen von Plakaten auf Pappe.

Prägedruck: Druckverfahren, bei dem mit Hilfe einer Prägeform eine erhabene oder vertiefte Abprägung entsteht. Beim Einband spricht man dabei von Bildprägung.

Prägefolie: Aus mehreren Schichten aufgebaute Folie, die für den Prägefoliendruck eingesetzt wird. Besteht aus einer Trägerfolie, die alle Folien hält, einer Trennschicht, einer Haftschicht und der eigentlich optisch erkennbaren Farbschicht. Die Trennschicht besteht aus Harzen und Wachsen und stellt sicher, dass die optisch wirksame Schicht bei Hitze schnell abgelöst wird. Die Haft- oder Klebeschicht wird auch durch Hitze aktiviert und verklebt die Farbschicht mit dem Bedruckstoff.

Prägefoliendruck: Auch Heißfolienprägung oder Folienprägedruck. Bei diesem Verfahren werden anstelle von Druckfarbe dünne Folien mit Hilfe eines erhitzten Prägestempels auf den Bedruckstoff übertragen. Bei der Folie handelt es sich um einen dünnen Polyesterfilm. Es gibt farbige, metallische und andere Effektfolien. Damit kann man z.B. Gold- und Silberglanz-, Matt- und Seidenglanz- oder Hologrammeffekte erzielen. Gerade die optischen und haptischen Kontraste aus eingeprägter Folie und Bedruckstoff machen den besonderen Reiz aus. Wenn der Prägefoliendruck ohne Prägefolie ausgeführt wird, spricht man von einer Blindprägung.

Probeband: Buch, das lediglich leere Papierbogen enthält und vom Buchbinder vor Beginn seiner eigentlichen Arbeit als eine Art Ansichtsexemplar vorgelegt wird, vor allem bei großen Auflagen.

PUR: Die Klebebindung mit Polyurethan (PUR), einem chemisch aushärtenden Klebstoff, ist die teuerste Variante nach Hotmelt und Dispersion. Mit PUR wird aber auch eine höhere Blattkantenhaftung erzielt, wodurch auch stärkere Papiere und besonders gestrichene Papiere verklebt werden können. Allerdings nimmt der Prozess der Aushärtung 24 Stunden in Anspruch. Die Klebung ist sehr alterungs- und temperaturbeständig. Siehe auch Klebebindung, Dispersion oder PUR.




Q

Quadratmetergewicht: Papiergewicht in Gramm bezogen auf die Fläche eines Quadratmeters (g/m²).

Querformat: Format, bei dem die Breite länger ist als die Höhe.

Quertitel: Buchrückentitel, der bei einem aufgestellten Buch von links nach rechts über den Buchrücken verläuft. Dies erhöht im Gegensatz zum Längstitel die Lesbarkeit, ist aber nur bei einer gewissen Buchdicke möglich.

Quetschfalten: Können beim Aufrollen eines Papiers entstehen oder in der Druck- oder Falzmaschine. Papier mit Quetschfalten muss rechtzeitig aussortiert werden, sonst wird die Qualität beeinträchtigt.




R

Rahmennaht: Bekannt als exklusives Zeichen rahmengenähter Schuhe. Bei Büchern eine präzise, handgenähte und sehr stilechte Naht, die rund um den Buchrand verläuft und dem Buch einen luxuriösen Charakter gibt. Besonders interessant durch den dezenten Kontrast, den die Naht auf dem Einbandmaterial erzeugt.

Registerstanzung: Auch Daumenregister. Die Seiten des Buchblocks werden stufenförmig beschnitten, so dass die verschiedenen Teile bzw. Kapitel in Form eines Registers erscheinen. Dies erleichtert das Suchen und Finden von Inhalten und wird häufig in Nachschlagewerden oder Lexika eingesetzt. Registerstanzungen können auch als kreatives Gestaltungselement eingesetzt werden.

Reispapier: Papier, das in China und Japan aus dem weißen Wurzelmark der Papieraralie herstellt wird. Reispapier eignet sich besonders gut für Aquarelle.

Reliefprägung: Die Reliefprägung ist ein Verfahren aus dem Prägefoliendruck und bewirkt einen dreidimensionalen Gestaltungseffekt. Dazu werden der übertragene Teil der Heißprägefolie und der Bedruckstoff dreidimensional verformt. Dabei bildet eine vom Prägewerkzeug abgeformte Patrize die Gegendruckform. Prägefolienübertragung und Verformung können gleichzeitig erfolgen (?einzügiges" Verfahren). Reliefprägungen bieten nicht nur ein optisches, sondern auch ein haptisches Erlebnis und eignen sich, ähnlich wie Blind- und Heißfolienprägung, für die Veredelung von Umschlägen und Geschäftsausstattungen, Urkunden, Gutscheinen, Eintritts- und Visitenkarten.

Repkover: Die Repkover-Bindung ist eine Alternative zur Hardcover-Bindung. Sie hat den Vorteil, dass das gebundene Buch an jeder Stelle aufgeschlagen liegen bleibt. Außerdem ist diese Bindung extrem haltbar und robust. Dazu wird ein Leinenstreifen auf dem Umschlag angebracht, auf den anschließend der Buchblock geleimt wird. Das Besondere ist, dass der Buchblock frei im Umschlag liegt und ohne Spannung zu erzeugen aufgeschlagen werden kann.

Rillen: Zur Erzeugung eines Gelenks, z.B. bei Broschur-Umschlägen, wird der Werkstoff entlang einer Linie verformt. Dabei wird, anders wie beim Nuten, kein Material entfernt, sondern nur mit der Verformung gearbeitet.

Rohbogen: Ungefalzte, unbeschnittene Druckbogen, die fertig bedruckt sind, aber noch nicht vom Buchbinder bearbeitet wurden.

Rohleinen: Hochwertiger naturfarbener Leinenstoff, der sich als Einbandmaterial durch seine hohe Belastbarkeit und Beständigkeit auszeichnet.

Rollenstempel: Auch Rolle oder Roulette. Stempel, bei dem das Motiv auf einem Zylinder aus Metall angebracht wird. Der Buchbinder prägt das Motiv durch druckvolles Rollen über den Buchdeckel fortlaufend ein.

Rücken: Die schmale Seite eines Buches, an der der Buchblock an der Buchdecke befestigt ist. Bei Taschenbüchern ist der Rücken in der Regel fest mit dem Buchblock verklebt. Bei gebundenen Büchern mit festem Umschlag wird der Buchblock von innen am Bundsteg eingehängt.

Rückenrundung: Es gibt keine allgemeingültige Regel, nach der die Rundung eines Buchrückens festgelegt ist. Ob gerader oder runder Rücken hängt von der Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit oder von ästhetischen Gesichtspunkten ab. Allerdings wird ab einer Buchdicke von ca. 15 mm ein runder Rücken notwendig, da nur eine Rundung es ermöglicht, dickere Bücher flach aufzuschlagen. Nicht gerundete Rücken wölben zudem den Vorderschnitt heraus und sind nur bei sehr dünnen Büchern vertretbar. Das Runden des Buchblocks erfolgt von Hand mit dem Hammer oder der Rückenrundmaschine oder maschinell in der Buchstraße.

Rückenstichheftung: Einfaches Bindeverfahren, das am ehesten von Zeitschriften bekannt ist. Zwei oder drei Klammern werden an der Falzlinie von außen nach innen durch den Rückenfalz geschossen und innen umgebogen. Abhängig von der Papierstärke können bis zu 32 Bogen mit jeweils vier Druckseiten und damit 128 Seiten geheftet werden.

Rückentitel: Name und Verfasser oder Herausgeber des Buches werden auf dem Buchrücken aufgeprägt oder aufgedruckt. Häufig in Längsrichtung (Längstitel), damit die Bezeichnungen auch auf schmale Buchrücken passt. Ermöglicht die Erkennung eines Buches, wenn es im Regal steht.

Rundecken: Buchdeckel mit abgerundeten Ecken. Eine saubere Aufbringung des Einbandmaterials in der Rundung ist ein hohes Qualitätsmerkmal.

Runden: Ein Buchrücken kann gerade oder gerundet sein. Für einen runden Buchrücken müssen die Einzelblätter oder Lagen etwas gegeneinander geschoben werden, damit der Rücken die runde Form erhält. Das Runden stabilisiert den Buchblock und verhindert ein nach vorne Drücken der mittleren Blätter, wie es beim geraden Rücken vorkommen kann.

Runder oder gerader Rücken: Ob runder oder gerader Buchrücken ändert nichts an der Qualität. Falls ein Farbschnitt aufgebracht werden soll, empfiehlt sich allerdings ein gerader Rücken, um eine glatte Schnittfläche und somit eine bessere Wirkung zu erzielen.




S

Sammelhefter: Maschine der Druckweiterverarbeitung, in aus den gefalzten Druckbogen Hefte, Borschuren oder Magazine hergestellt werden. Dabei werden die Bogen zunächst ineinander gelegt und dann mit einer oder mehreren Klammern durch den Rücken geheftet.

Samtbezug: Edler Bezugsstoff mit besonders anschmiegsamer Haptik und satter Farbtiefe. Verfügt über sehr gute Prägeeigenschaften.

Schmalbahn (SB): Schmalbahn (SB) bezeichnet die Laufrichtung eines Blattes oder Bogens. Dabei liegt die längere Seite des Druckbogens parallel zur Laufrichtung der Papierbahn. Beim Druck laufen die Fasern also von der schmalen zur schmalen Seite und parallel zur Zylinderachse. Vgl. auch Breitbahn.

Schmutztitel: Seite 1 eines Buches, auf der die Seitenzahl allerdings nicht abgedruckt wird. Enthält in der Regel den Autor und/oder Titel des Autors. Manchmal auch nur Verlagssignet, Nachname und Kurzform des Buchtitels.

Schnabeln: Schnablen sind Wölbungen der Buchdecken, die vor allem in der kalten Jahreszeit und bei starken Feuchtigkeitsschwankungen auftreten. In der trockenen Heizungsluft geben die Buchseiten Feuchtigkeit ab und es entstehen Spannungen, die den Buchdeckel anheben. Bücher sollten daher bei 55 bis 60% Luftfeuchtigkeit und 20 bis 21°C gelagert werden.

Schnittverzierung: Aufwertung und Verzierung einer oder mehrerer Schnittflächen am Buchblock durch Farbe (Farbschnitt) oder Metall (Gold- oder Silberschnitt).

Schraubenheftung: Bei diesem Heftverfahren werden die Seiten eines Buches oder Loseblattwerkes durch Buchschrauben miteinander verbunden. Der Vorteil liegt darin, dass die Verbindung jederzeit gelöst werden kann, z.B. um Seiten auszutauschen. Da das Verfahren sehr aufwendig ist und manuell erfolgt, empfiehlt es sich nur für Kleinauflagen. Dafür verleiht es dem Buch durch die von außen sichtbaren Schrauben einen attraktiven ?Industrial Look?.

Schrenzpapier: Auch Graukarton. Einfaches, meist graues oder bräunlich eingefärbtes Papier, das aus unsortiertem Altpapier hergestellt wird. Wird für Kartonagen, Rückeneinlagen von Buchdecken, Kalenderrückwänden, Rückdeckel von Brief-, Notiz- und Zeichenblöcken verwendet.

Schuber: Schutzkarton, in den ein Buch hineingeschoben wird und nur der Buchrücken sichtbar bleibt. Hochwertige Schuber sind mit Buntpapier oder Leinen bezogen und innen gefüttert. Es gibt Standschuber für ein oder für mehrere Bücher.

Schweizer Broschur: Besonders edle Bindevariante für eine mehrlagige Broschur, bei welcher der Buchblock am Rücken mit einem Gewebestreifen eingefasst ist. Der äußere Kartonumschlag klebt nicht am Rücken des Buchblockes, sondern mit einem schmalen Streifen an der letzten Seite. Die Schweizer Broschur gehört zur Gruppe der Lay-Flat-Broschuren, die ein sehr gutes Aufschlagverhalten haben. Er eignet sich sehr gut für Geschäftsberichte oder Imagebroschüren.

Seidenband: Buch mit einem Einband, der mit Seide bezogen wurde. Kam früher vor allem bei Gesangbüchern und besonders wertvollen Büchern zum Einsatz.

Siebdruck: Beim Siebdruck wird die Druckfarbe durch ein belichtetes Siebgewebe mit Druckschablone auf den Bedruckstoff gepresst. Siebdruck ist nicht für hohe Auflagen geeignet, die jede Druckfarbe erst trocknen muss, bevor man die nächste aufbringen kann. Der Farbauftrag ist fünf- bis zehnmal so dick wie bei anderen Druckverfahren und man kann zudem dickflüssigere Druckfarben verwenden, was einen fühlbaren Effekt hat. Ein weiterer Vorteil: Im Siebdruck kann man auch weiß oder farbig auf eine dunkle Oberfläche drucken, da die Farben absolut deckend sind. Brandbook setzt den Siebdruck auch für die Bedruckung von Leinen, Kunstleder etc. ein.

Silberschnitt: Verzierung des Buchschnitts durch Auflage einer Silberfolie. Herstellung ähnlich dem Goldschnitt.

Singer Buchnaht: Edle, handgearbeitete Buchnaht, die der Naht einer traditionellen Singer-Nähmaschine nachempfunden ist. Das Nähgarn gibt es in vielen Stärken und Farben. Echte Alternative zur Klammerheftung, z.B. bei Schreibheften. Brandbook setzt hierzu eine alte, sehr seltene Singer Nähmaschine ein, auf der früher Jeans und Leder genäht wurden.

Softcover: Auch Paperback genannt. Gegenteil von Hardcover, also einem Buch mit festen Buchdeckeln. Bezeichnet Bücher, die einen flexiblen Karton als Einband haben. Selten mit Schutzumschlag, meistens wir der Einband mit dem Titel bedruckt. Werden meistens in einer Klebebindung ausgeführt.

Spiegel: Papierblatt auf der Innenseite des Vorder- und Hinterdeckels, das die Einschläge des Umschlags verdeckt. Die gegenüberliegende Stelle heißt ?fliegendes Blatt?.

Spiralbindung: Eine Metallspirale wird durch Stanzlöcher gezogen. Sehr dauerhaftes Bindeverfahren.

Stanzen: Ausschneiden von Mustern oder Formteilen mit Stahlstanzen aus dem Bedruckstoff verstanden. Dies kann dekorativen Zwecken dienen und die optische Wirkung steigern. Stanzungen können aber auch funktionelle Aufgaben erfüllen, z.B. als Öffnungen, durch die man in ein Druckwerk hinein- oder hindurch sehen kann.

Steifbroschur: Broschur mit steifen Deckeln aus Graupappe. Daneben gibt es auch das Weichbroschur.

Stempeldruck: Beim Stempeldruck handelt es sich um das älteste Druckverfahren, bei dem eine erhabene Druckform in Farbe gedrückt und dann auf den Druckstoff aufgedrückt wird. Die Stempel können aus unterschiedlichen Materialien wie Hartgummi, Metall oder Linoleum gefertigt sein. Im Gegensatz dazu wird beim Hochdruck der Druckstoff auf die Druckform gepresst.

Stichprägung: Geprägte Naht, die aussieht wie eine ?echte? genähte Naht. Vorteil: kostet deutlich weniger als eine Naht mit Nadel und Faden. Verleiht Büchern und Heften einen klassisch-seriösen Charakter.

Strass-Applikation: Applikation aus Strass-Steinen, bei der der Grundriss des Motivs wird auf einer Transferfolie aufgebracht und dann manuell auf den Untergrund übertragen wird. Strass-Steine bestehen aus Acrylglas und sind mit einer Metallfolie hinterlegt, was das Funkeln verstärkt. Das Motiv sollte bei Strass-Applikationen nicht zu komplex sein. Brandbook produzierte z.B. für Swarowski ein Notizbuch mit Strass-Applikation.

Streicheisen: Ältestes Werkzeuge der Buchbinder mit Ursprung im Mittelalter. Wurde für die Blindprägung eingesetzt und erzeugt Linien auf dem Leder durch ein Stempelteil aus Metall, das mit starkem Druck über das Leder geführt wurde. Für vergoldete Linien kommt eine Filete zum Einsatz.

Streichen: Für eine glättere Oberfläche, einen besseren Glanz und eine optimale Bedruckbarkeit erhalten viele Papiere eine Beschichtung mit einem Bindemittel, auch Strich genannt. In diesem Fall spricht man von gestrichenen Papieren.

Stretchband: Elastisches Verschlussband zum Zusammenhalten der Buchdeckel.

Supralibros: Eignerzeichen, in der Regel das Wappen des Besitzers, das beginnend mit der Renaissance (mittig) auf den vorderen Buchdeckel aufgeprägt wurde, um das Eigentum zu kennzeichnen. Diente auch zur Verzierung.




T

Tampondruck: Indirektes Tiefdruckverfahren, das aus der Werbemittelbranche nicht mehr wegzudenken ist und sich als wichtiges Verfahren zum Bedrucken von Kunststoffteilen etabliert hat. Als indirektes Übertragungselement dient ein flexibler Tampon, eine Art Stempel aus Silikon-Kautschuk. Er kann sich an alle Formen von Gegenständen anpassen, z.B. Kugelschreiber, Feuerzeuge, Tassen, Spielzeug, Haushaltsgeräte oder Sportartikel. Auch bereits aufgebundene Notizbücher lassen sich so nachträglich bedrucken.

Textileinband: Dank neuer Techniken zur Buchdeckenproduktion lassen sich fast alle Textilien als Einbandmaterial einsetzen.

Titelvignette: Verzierung in Form eines Ornaments (Vignette) oder einer figürlichen Darstellung auf dem Titelblatt eines Buches.

Transparentpapier: Durchsichtiges Papier in vielen Farben und unterschiedlichen Grammaturen. Wird auch als Detailzeichenpapier bezeichnet und häufig für Architekturpläne oder Planskizzen eingesetzt.




U

Umbinden: Auseinandernehmen eines alten, beschädigten Bucheinbandes und erneutes Einbinden. Notizbücher, die starken Beanspruchungen ausgesetzt waren, sehen durch Umbinden wieder wie neu aus.

Umfang: Dicke eines Buches. Wird angegeben in der Anzahl der Seiten.

Umschlag: Während beim hochwertigen Notizbuch eine Buchdecke den Buchblock umschließt, wird ein Umschlag bei einfachen Broschuren oder Taschenbüchern eingesetzt. Als einteiliger Umschlag wird er besonders bei starkem Material zwei- oder viermal gerillt.

Unbeschnitten: Zustand eines Buches, dessen Buchblock vom Buchbinder noch nicht beschnitten wurde. Da so noch alle Falze vorhanden sind, muss das Buch oben und seitlich aufgeschnitten werden.

Ungestrichenes Papier: Ungestrichenen Papiere werden häufig im Office-Bereich oder für Notizbücher einsetzt. Anders als gestrichene Papiere sind sie nicht mit einem Bindemittel bestrichen und lassen sich daher besonders gut beschriften.




V

Vakat: Eine absichtlich in einem Buch nicht bedruckte Seite.

Velinpapier: Hochwertiges, pergamentartiges, stark geleimtes und glattes Papier. Ist in verschiedenen Mustern und Strukturen erhältlich. Auch Farbtafeln in Büchern werden mit Velinpapier geschützt.

Veredelungstechniken: Mit Techniken wie Blind- oder Folienprägungen, dem Aufbringen von Drucklacken oder Stanzungen lassen sich Bücher stilvoll aufwerten. Den kreativen Möglichkeiten sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Vorrunden: Das Vorrunden nimmt die Bewegung vorweg, die die gehefteten Bogen beim Runden des Buchrückens machen. Dadurch fällt die Rundung des Vorderschnittes später glatter aus.

Vorsatz: Ein dem Buchblock vor- und nachgesetzter Bogen aus kräftigem Papier (weiß, getönt, gerippt, geprägt, marmoriert, etc.), das den Buchblock vorn und hinten mit den Buchdeckel verbindet und bedruckt werden kann.




W

Weichbroschur: Buchblock mit einem flexiblen biegsamen Umschlag, der direkt am Produkt anliegt. Einfachste und am häufigsten verwendete Broschurenart, die zum Beispiel für Taschenbücher benutzt wird. Preiswert und eher kurzlebig. Daneben gibt es auch das Steifbroschur.

Weiterverarbeitung: Alle Arbeitsgänge nach dem eigentlichen Druckvorgang, die aus den bedruckten Bogen ein fertiges Druckerzeugnis machen. Je nachdem gehören dazu Falten, Zusammenlegen und Beschneiden der bedruckten Bogen sowie das Binden und gegebenenfalls das Verpacken.

Werkdruckpapier: Papier, das sich gut für den Buchdruck eignet, auf dem aber nur recht grobe Bilder gedruckt werden können. Es handelt sich um maschinenglattes, holzfreies oder leicht holzartiges Papier, das auf höchstmögliches Volumen gearbeitet wurde, um auch dünnere Büchern etwas ?gewichtiger? erscheinen zu lassen. Unterscheidet sich vom Offsetpapier vor allem durch einen höhere Blattdicke bei gleichem Blattgewicht.

Wire-O-Bindung: Anderer Begriff für Drahtkammbindung. Hierbei werden Metallringe durch gestanzte Löcher im Rücken der Publikation geführt. Der Vorteil liegt darin, dass die Seiten um 360 Grad aufgeschlagen werden können und beim Öffnen immer flach aufliegen. Der Nachteil: Anders als bei einem fadengehefteten Notizbuch ist diese Variante nicht so hochwertig und langlebig.




X, Y, Z

X-treme Stanzung: Formstanzung, die reale Gegenstände abbildet und dem Druckerzeugnis eine unverwechselbare Gestalt gibt. Einige Beispiele dafür gibt es bei Brandbook unter Druck+Design.

Zeichenband: Auch Leseband genannt. Schmales Gewebeband, das am Kopf des Buchblockrückens angeklebt wird und als Hilfsmittel für den Leser dient, um eine bestimmte Stelle im Buch schnell wiederzufinden.

Zusammentragen: Schritt bei der Herstellung eines Buchblocks, bei dem Einzelblätter oder Falzbogen in der richtigen Reihenfolge übereinandergelegt werden.

Zuschnitt: Werkstoff-Stück mit einer bestimmten Größe, das aus einem größeren Format herausgeschnitten wurde.




Ziffern


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1/1: Ganzseitige Anzeige

2/1: Doppelseitige Anzeige

18/1: Werbeträger für Plakate im 18/1-Bogenformat
ca. 10 m2 Format: 3,60 m x 2,60 m (18/1 Bogen)
Großflächen werden in 6, 8 oder 9 Plakatteilen produziert, die bei der Klebung zusammengesetzt werden.
18/1 Großflächen sind die häufigste und wohl auch bekannteste Form der Auߟenwerbung. Sie werden in der Regel nur von einem Werbungtreibenden genutzt und machen seine Botschaft weithin sichtbar. In Deutschland gibt es rund 230.000 Großflächen.